Brexit-Folgen: Selbstbestimmt-Leben-Bewegung ist schwer getroffen

Die Entscheidung Großbritanniens, die Mitgliedschaft in der Europäischen Union zu beenden (auch Brexit genannt), wird die Selbstbestimmt-Leben-Bewegung in Europa schwer treffen.

Symbolbild: Großbritannien verlässt die EU - brexit
Rareclass (CC BY-NC-ND 2.0)

Man müsse schweren Herzens realisieren, dass die Verbindung zu europäischen Unterstützern, der Politik, die Ziele der Bewegung unterstütze und Politikern, die bereit waren, mit uns zusammenzuarbeiten, schwer beschädigt seien, sagte Miro Griffiths, Aktivist der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung.

„Behinderte Menschen in Großbritannien werden künftig zunehmend an den Rand gedrängt, da der Staat anfängt, soziale Rahmenbedingungen abzubauen und Unterstützungssysteme zu zerstören, die heute schon nicht die Bedürfnisse derer erfüllen, die sie brauchen“, sagte Griffiths. Die Mehrheit derer, die gewählt haben, hätte das einfach hingenommen.

ENIL bedauert Brexit 

„Von den europäischen Grundwerten wie Nicht-Diskriminierung, Menschenrechte und Freizügigkeit sollte jeder Mensch profitieren, auch behinderte Menschen in Großbritannien und ihre Angehörigen“, hieß es in einer Stellungnahme von European Network on Independent Living (ENIL).

Die Nachricht, dass Großbritannien sich entschieden hat, aus der EU auszutreten, hätte bei ENIL-Aktivisten Trauer, Unglaube und Niedergeschlagenheit ausgelöst. Man hoffe, dass der Brexit eine konstruktive Debatte auslösen werde, die zu einem sozialeren Europa und einem positiven Einfluss auf Menschenrechte und die Lebensbedingungen führt.

Man sei extrem besorgt darüber, dass behinderte Menschen in Großbritannien nun schlechter gestellt seien und durch weitere Einsparungen betroffen sein könnten.

Behinderte Menschen in Großbritannien könnten künftig von Gesetzen der EU nicht mehr profitieren. „Wir werden unsere britischen behinderten Brüder und Schwester nicht alleine lassen und werden alles in unserer Macht stehende tun, um sie bei ihrem Kampf für ein selbstbestimmtes Leben zu unterstützen.“

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2 Kommentare

  • Geht es noch realitätsfremder? Die neoliberale Austeritätspolitik von David Cameron hat bisher schon Tausende

    Behinderte in den Tod getrieben, ohne dass es in Österreich einen Aufschrei gegeben hätte. Dafür hatte sogar die UNO vorigen Herbst Ermittlungen aufgenommen. Was für eine Heuchelei, angesichts dessen, dass gerade die EU diese tödliche Austeritätspolitik in ihr Primärrecht so aufgenommen hatte, dass nur noch ein Konsens diese kriminelle Politik beseitigen kann.

    Der davür verantwortlich Premierminister David Cameron ist zurück getreten, eigentlich ein Feudentag!


    Was der Austritt wirklich bringt, das hängt primär von der weiteren innenpolitischen Entwicklung ab. Da bedarf es schon hellseherischer Kräfte …